ZWISCHEN MIR UND WIR(R) | Tiefentau Originalgemälde Acryl

Das Werk „Zwischen Mir und Wir(r)“ von Tiefentau (Stanislaw Markwart) ist ein intensives Sinnbild für den inneren Kampf zwischen Wahrnehmung und Realität. In seiner vielschichtigen Komposition verschmelzen farbgewaltige Formen, fragile Linien und symbolische Strukturen zu einem emotional aufgeladenen Gesamtbild.

Die Malerei bewegt sich im Spannungsfeld von Schmerz, Bewusstsein und Identität – ein zentrales Thema im Schaffen des Künstlers. Tiefentau öffnet mit seiner Arbeit Türen zu inneren Welten, die zwischen psychologischer Tiefe und surrealer Traumlogik oszillieren. Jede Figur, jedes Muster wirkt wie Teil eines größeren, emotionalen Geflechts – Ausdruck eines Erlebens, das sich jenseits rationaler Grenzen entfaltet.

Zum Werk gehört ein begleitender Text, den der Künstler selbst verfasst hat. In poetisch-rhythmischer Sprache reflektiert er darin den Kampf zwischen dem Ich und dem Ego, zwischen Kontrolle und Hingabe. Bild und Text stehen in einem unmittelbaren Dialog: Die Malerei wird zum visuellen Echo des geschriebenen Wortes – und umgekehrt.

Die handgemischten Farben, die dichten Linien und die symbolisch aufgeladenen Formen verleihen dem Werk eine außergewöhnliche Intensität. „Zwischen Mir und Wir(r)“ erinnert in seiner Ausdruckskraft an den deutschen Expressionismus, bleibt dabei aber unverkennbar eigen – roh, poetisch und zutiefst menschlich.

Ein Werk, das berührt, herausfordert und zum Nachdenken anregt – über das eigene Selbst und die feinen Grenzen zwischen Ich und Wir.

Details:

Künstler: Stanislaw Markwart (Tiefentau)

Technik: Acryl

Jahr: 2024

Maße: 120x100 cm

Zwischen Mir und Wir(r)

Psychotherapie aus der Sicht einer schizophrenen Störung
Der Kampf zwischen dem Ego und dem Ich –
ein innerer Krieg,
der zu einer Wahrnehmungsverzerrung führt.
Diese Verzerrung entfaltet sich wie eine wuchtige Welle
und übernimmt die Kontrolle
über das,
was man eine „annehmbare Realität“ nennt –
nur, um zu überleben.
Diese veränderte Realität,
dieser stille Mechanismus,
den ich selbst als Schizophrenie bezeichne,
hält die leise Kontrolle.
Sie beobachtet.
Sie analysiert.

Sie greift ein –
genau dann,
wenn der Verlauf der Geschehnisse
dem Tod zu nahe kommt.
Doch mein Wille zu überleben
ist stärker.
Ich will nicht nur überleben –
ich will leben.
Und genau dieses Interesse
hat auch die Schizophrenie selbst.
Also bekomme ich die Krone –
und der Rest
schaut freiwillig zu.

Zum Arbeitsprozess der Ausstellung Zwischen Mir und Wir(r)

Der Schaffensprozess hinter den gezeigten Werken ist untrennbar mit dem Erleben innerer Ausnahmesituationen verbunden – Zustände, die an die Grenzen der Wahrnehmung reichen und sich mit Worten kaum fassen lassen. Erst in Momenten, in denen das innere Erleben für einen Augenblick abklingt, entsteht Raum für bildnerischen Ausdruck.

Die Bilder dieser Ausstellung sind das Ergebnis eines langsamen, fragilen Prozesses: Sie entstehen nicht aus Inspiration im klassischen Sinn, sondern aus dem Versuch, schwer greifbare seelische Erfahrungen sichtbar zu machen – Erfahrungen von Zerrissenheit, Schmerz und existenzieller Tiefe.

Die begleitenden Texte dienen als Brücke zum Betrachtenden – nicht als Erklärung, sondern als tastende Annäherung an eine innere Wirklichkeit, die sonst verloren bliebe.

Es handelt sich dabei nicht um einen verallgemeinerbaren künstlerischen Ansatz, sondern um einen spezifischen Zugang, der sich auf die hier präsentierten Arbeiten bezieht.

Jedes Bild ist eine Tür – nicht nach draußen, sondern hinein.

Die Farben, die in diesen Werken verwendet wurden, sind selbst gemischt – ein stiller, handwerklicher Akt, der Teil des inneren Dialogs ist. Jede Nuance entsteht aus Intuition und Erfahrung, nicht aus der Tube.

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